Mit Nikotin ruhiger schlafen,
oder nicht?
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Nikotin wird oft für seine stimulierenden Eigenschaften bekannt, doch welche Auswirkungen hat es auf den Schlaf? Studien zeigen, dass Nikotin sowohl den Schlaf als auch den Entzugsprozess beeinflusst.
Während Raucher häufiger unter Schlafstörungen leiden, können auch Nikotinentzug und Nikotinersatztherapien den Schlaf verändern.
Wie beeinflusst Nikotin den Schlaf?
Raucher berichten oft von schlechter Schlafqualität, wie längerer Einschlafzeit und weniger erholsamem Schlaf. Polysomnographische Untersuchungen, also jene, die verschiedene Parameter während des Schlafes messen und bewerten, bestätigen diese subjektiven Angaben.
Studien zeigten, dass Raucher kürzere Tiefschlafphasen und längere Einschlafzeiten haben, was auf die stimulierende Wirkung von Nikotin zurückzuführen ist. Dazu haben Raucher eher die Tendenz, beiläufig auch Alkohol oder Kaffee zu konsumieren, was den Schlaf zusätzlich beeinträchtigt.
Interessanterweise normalisiert sich der Schlaf nach dem Absetzen von Nikotin oft wieder auf das Niveau von Nichtrauchern. Studien an ehemaligen Rauchern zeigen, dass sich ihre Schlafmuster nach dem Rauchstopp stabilisieren und keine signifikanten Unterschiede mehr zu Nichtrauchern aufweisen.
Nikotinentzug und Schlafstörungen
Der Nikotinentzug bringt häufig Schlafstörungen mit sich. Insomnie (Schlaflosigkeit) ist ein anerkanntes Entzugssymptom und kann über Wochen anhalten, was zu Tagesmüdigkeit und einer verringerten Konzentrationsfähigkeit führt .
Schlafstörungen während des Entzugs sind besonders gravierend, da sie mit einem erhöhten Risiko eines Rückfalls verbunden sein könnten. Probanden, die unter Entzugssymptomen wie Insomnie leiden, berichten von einer schwereren Entwöhnung, was die Gefahr eines Rückfalls erhöht.
Nikotinersatztherapien: Schlafhilfe oder Störung?
Nikotinersatztherapien, wie Nikotinpflaster, lindern einige Entzugssymptome, aber sie beeinflussen den Schlaf unterschiedlich. Während Nikotinkaugummis nicht effektiv zur Verbesserung der Schlafqualität beitragen, haben Nikotinpflaster unterschiedliche Ergebnisse gezeigt.
Ein bemerkenswerter Befund ist, dass Nikotinpflaster die subjektive und objektive Schlafqualität unterschiedlich beeinflussen können. Subjektiv berichten Probanden oft von Schlafstörungen, während polysomnographische Studien eine Verbesserung der Tiefschlafphasen zeigen. Dies deutet darauf hin, dass subjektive Schlafstörungen im Entzug eher mit der Entzugssymptomatik als mit dem Nikotinersatz zusammenhängen.
Fazit?
Nikotin hat einen deutlichen Einfluss auf den Schlaf. Während es Schlafstörungen bei Rauchern verursacht, können auch Entzug und Ersatztherapien den Schlaf beeinflussen. Ob Nikotin den Schlaf beruhigt oder stört, hängt stark vom Konsummuster und der Art der Anwendung ab.
Die Entzugsphase ist besonders herausfordernd, und die Behandlung von Schlafstörungen in dieser Phase kann entscheidend für den Erfolg der Rauchentwöhnung sein .
Fumexan setzt primär am Suchtdruck des Nikotins an und kann damit ein denkbarer Therapieansatz bei Schlafstörungen in der Entzugsphase sein.