Snus und Tabakbeutel
Alternative zum Rauchen?
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Ein wichtiger Hinweis vorweg:
„In Deutschland nicht erlaubt ist Tabak zum oralen Gebrauch (z.B. Snus) mit Ausnahme von Erzeugnissen, die zum Inhalieren (Rauchen) oder Kauen bestimmt sind.“ – Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Hier finden Sie die entsprechende Richtlinie der Europäischen Union.
Schweden ist das einzige, europäische Land, in dem Snus legal verkauft und konsumiert werden darf.
Trotzdem werden auch in Deutschland leichte Abwandlungen von Snus hergestellt und verkauft, die nicht mehr unter diesen Begriff fallen und deshalb legal gehandelt werden können. Dazu gehören zum Beispiel die Tabakbeutel.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Zigaretten wird Snus nicht geraucht, sondern in Form kleiner Beutel unter die Oberlippe geklemmt, wo das Nikotin über die Mundschleimhäute in den Blutkreislauf gelangt. Während es oft als weniger schädliche Alternative zum Rauchen betrachtet wird, gibt es erhebliche gesundheitliche Risiken, die nicht ignoriert werden sollten.
Die Beutel werden unter die Oberlippe gelegt.
© Wikipedia commons, EC-Lou
Herkunft und Geschichte von Snus
Snus hat seine Wurzeln im 15. Jahrhundert, als europäische Entdecker, allen voran Christoph Kolumbus, den Tabakkonsum in der neuen Welt beobachteten. Tabak wurde in getrockneter und gemahlener Form konsumiert – entweder geraucht oder geschnupft.
Dieser Brauch wurde von Europa übernommen, wo Tabak lange Zeit als medizinisches Produkt galt. Französische Könige und Adlige verschrieben ihn beispielsweise gegen Migräne. Doch mit der Französischen Revolution verlor das Schnupfen von Tabak seinen elitären Status, und Zigaretten begannen, populärer zu werden.
In Schweden nahm Snus eine besondere Stellung ein. Im 19. Jahrhundert begannen schwedische Bauern, den Tabak lokal anzubauen und zu verarbeiten, um Importkosten zu sparen.
Statt ihn zu rauchen oder zu schnupfen, entwickelten sie die Methode, den Tabak zu kleinen Kugeln zu rollen und diese unter die Oberlippe zu legen – eine Praxis, die die Hände frei hielt, um weiterarbeiten zu können. Dieses rauchfreie Format etablierte sich und führte zur breiten Verbreitung von Snus in Schweden, das schließlich eine zentrale Rolle in der schwedischen Tabakkultur einnahm.
Snus im Vergleich zu Zigaretten: Gesundheitsrisiken und -vorteile
Ein zentrales Argument für die Verwendung von Snus gegenüber Zigaretten ist, dass es weniger schädliche Verbrennungsprodukte wie Teer oder Kohlenmonoxid freisetzt. Da Snus nicht geraucht wird, belastet es die Lunge nicht, was es für einige als „gesündere“ Alternative erscheinen lässt.
Studien zeigen, dass Snus im Vergleich zum Rauchen ein geringeres Risiko für Lungenkrebs und andere durch das Inhalieren von Tabakrauch verursachte Erkrankungen darstellt.
Dennoch ist Snus keineswegs harmlos. Untersuchungen haben gezeigt, dass Snus mindestens 28 krebserregende Stoffe enthält, darunter Nitrosamine, die stark mit einem erhöhten Risiko für Bauchspeicheldrüsen- und Mundhöhlenkrebs in Verbindung stehen.
Zudem führt die regelmäßige Verwendung zu Zahnfleischproblemen, Zahnverlust und abhängigkeitsbedingten Erkrankungen. Langfristig kann Snus auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen, da das Nikotin den Blutdruck erhöht und das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle steigert.
Der Einfluss von Snus auf den Sport und die junge Generation
In den letzten Jahren hat Snus nicht nur in der allgemeinen Bevölkerung, sondern auch unter Profisportlern an Popularität gewonnen.
Insbesondere im Fußball scheint Snus weit verbreitet zu sein, da es die Wachsamkeit erhöht und die Reaktionszeiten verkürzt, ohne die Atemwege zu belasten. Da Snus keine sichtbaren Rauchspuren hinterlässt, lässt es sich zudem unauffälliger konsumieren als Zigaretten. Dies ist ein wichtiger Vorteil für Sportler, die darauf bedacht sind, keine negativen Einflüsse auf ihre Fitness zuzulassen.
Jedoch gibt es auch hier eine Schattenseite: Snus kann trotz seiner rauchfreien Anwendung süchtig machen, was besonders bei jüngeren Nutzern problematisch ist. Studien deuten darauf hin, dass Jugendliche, die mit Snus beginnen, eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, später auch Zigaretten zu konsumieren.
Dies ist besonders besorgniserregend angesichts der steigenden Verfügbarkeit von Nikotinprodukten, die speziell auf junge Menschen abzielen – mit jugendgerechten Geschmacksrichtungen wie Minze oder Fruchtaromen und einer Vermarktung, die Festivals und Freizeitaktivitäten anspricht.
Der rechtliche Rahmen und die gesellschaftlichen Implikationen
Der Verkauf von Snus ist in den meisten Ländern der Europäischen Union (EU) aufgrund der bekannten Gesundheitsrisiken verboten. Schweden ist das einzige EU-Mitglied, das eine Ausnahmegenehmigung besitzt und Snus weiterhin legal verkaufen darf. Diese Ausnahme wurde bei Schwedens EU-Beitritt 1995 verhandelt und zeigt, wie stark Snus in der schwedischen Kultur verankert ist. Gleichzeitig ist die Debatte darüber, ob der Verkauf von Snus in anderen Ländern legalisiert werden sollte, komplex.
Befürworter argumentieren, dass es eine weniger schädliche Alternative zum Rauchen sei und Rauchverbote in öffentlichen Räumen erleichtere, während Kritiker darauf hinweisen, dass es immer noch erhebliche gesundheitliche Risiken birgt und den Nikotinkonsum unter jungen Menschen fördert.
In Deutschland und anderen europäischen Ländern, in denen der Verkauf von Snus verboten ist, greifen viele Nutzer auf illegale Vertriebswege zurück oder verwenden ähnliche Produkte wie „Nikotinbeutel“. Diese enthalten zwar keinen Tabak, setzen aber Nikotin in vergleichbarer Weise frei und sind dadurch nicht weniger abhängig machend.
In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, ist der Konsum solcher Produkte unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen besonders stark angestiegen, was auf die aggressive Vermarktung und die leichte Verfügbarkeit im Internet zurückzuführen ist.
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Obwohl Snus im Vergleich zum Rauchen einige potenzielle Vorteile aufweist, wie eine geringere Belastung der Atemwege, bleibt es ein gesundheitlich riskantes Produkt, das zahlreiche krebserregende Stoffe enthält.
Die Verlockung, dass Snus weniger schädlich als Zigaretten sei, führt oft zu einer Unterschätzung der gesundheitlichen Risiken und verstärkt die Nikotinabhängigkeit, was langfristig schwerwiegende Folgen für die öffentliche Gesundheit haben kann.
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